Das Wesentliche
Unsere PrinzipienSelbstbestimmung
Ein wichtiger Teil der pädagogischen Arbeit ist die Selbstbestimmung der Kinder. Fast alle Angebote der Erzieher_innen sind freiwillig, niemand ist verpflichtet daran teilzunehmen es sei denn ein Kind hat sich verpflichtend dafür entschieden. Es gibt aber auch Ausnahmen: Während die Kinder der zweiten bis fünften Klasse entscheiden können, ob sie beim ersten oder zweiten Mittagessen essen möchten (13 und 14 Uhr), sind die Kinder der ersten Klasse angehalten sich gemeinsam beim ersten Essen einzufinden, da ihnen erfahrungsgemäß oft noch das Gespür für den eigenen Hunger fehlt und das Spielen meistens wichtiger erscheint. Die Erfahrung zeigt: umso einleuchtender die Regeln und Abläufe sind umso besser können die Kinder sie nachvollziehen und annehmen.
Partizipation
Ein Beispiel für die Partizipation der Kinder im Schülerladen Komet: Die Kinder sprechen auf dem Wablu an, dass sie sich einen Tausch der Toilettenräume wünschen, denn die Mädchentoilette war kleiner als die der Jungen. Die Mädchen wollten gerne tauschen, denn sie gehen gern häufiger zu zweit oder zu dritt aufs stille Örtchen. Nach einigen Verhandlungen mit den Jungs und einer sowieso anstehenden Komplettsanierung der Waschräume wurde also getauscht und umdekoriert. Dies ist ein Beispiel dafür wie Kinder ihren Schülerladen auf vielen Ebenen mit ausgestalten.
Natürliche Folge
Ein weiterer Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit ist die natürliche Folge. Die Kinder werden im Schülerladen nicht von „Oben herab“ abgestraft oder abgemahnt. Bei einem Verstoß gegen die Schülerladenregeln (Bsp.: Die Gruppe beim Essen stören) wird dem Kind nicht irgendeine Strafe aufgedrückt, die mit der störenden Aktion gar nichts zu tun hat, und demzufolge auch für das Kind nicht nachvollziehbar ist. Sondern: Ist ein Kind gerade nicht in der Lage, ohne Störung zu essen, dann isst es separat in der Küche, damit der Rest der Gruppe in Ruhe essen kann. Oder verlässt ein älteres Kind, das ohne Erzieher_innen auf den Teutoburger Platz gehen darf, unerlaubt den Teuto, dann darf es für eine gewisse Zeit nicht mehr allein auf den Spielplatz gehen.
Der Situationsansatz
Erzieher_innen greifen Themen und Interessen der Kinder auf und machen dazu Angebote oder bieten den Kindern die Möglichkeit diese Interessen selbstständig zu verfolgen. Zum einen entstehen auf die Art Projekte und Aktionen nahe den kindlichen Interessen. Zum anderen gibt es die Möglichkeit erlebtes und gefühltes zu reflektieren und zu verarbeiten.
Tagesablauf
Wie geht unserer Tag
Quirlig, dynamisch, bunt und voller Bewegung! Doch neben dem bauen wir auch ruhigere Momente in den Tag, um bspw. mit den Kindern über ihren Schultag oder andere aktuelle Dinge zu sprechen..
Der Vormittag ab 11 Uhr
Bis die ersten Kinder ca. 11:40 Uhr in den Laden kommen oder von der Schule abgeholt werden bereiten die Erzieher_innen Elterngespräche vor oder nach, reflektieren über einzelne Kinder oder Spielverhalten, bereiten Projekte und Aktionen vor und halten regelmäßige Teamsitzungen ab.
Das Mittagessen
Der Schülerladen bekommt das Mittagessen geliefert. Derzeit vom Anbieter, der auch die Schule beliefert (auf mehrheitlichen Kinderwunsch hin). Das Essen besteht, zu bis zu 80 % aus Bio-Lebensmitteln. Das Team orientiert sich bei der Essenbestellung an den Vorlieben der Kinder und achtet auf eine ausgewogene Ernährung.
Da die Kinder zu sehr unterschiedlichen Zeiten von der Schule kommen, bieten wir zwei Essenzeiten an. Diese sind um 13 und um 14 Uhr. Wie bereits erwähnt, wird die erste Klasse angehalten am ersten Essen teilzunehmen. Ältere Kinder dürfen sich je nachdem, ob sie zum ersten Essen überhaupt schon im Schülerladen sind, auch für das zweite Essen entscheiden oder auch in der großen Pause zum Mittagessen in den Schülerladen gehen.
Die Erzieher_innen streben eine entspannte und ruhige Atmosphäre beim Essen an. Die Kinder essen in kleineren Gruppen am Tisch. Ziel des selbstbestimmten Essens ist es, die Eigenverantwortlichkeit (ich esse= ich sorge für mich) zu schulen.
Hausaufgaben
Die Eltern besprechen mit ihren Kindern, ob diese die Hausaufgaben im Schülerladen erledigen sollen oder ob die Kinder sie Zuhause erledigen dürfen und teilen das per Erlaubnis den Erzieher_innen mit. Die Erzieher_innen fordern die Kinder auf, ihre Aufgaben möglichst rasch nach der Schule zu erledigen, damit sie sich danach in der Freizeit entspannen können. Hausaufgaben haben im Hausaufgaben-Raum Vorrang. Dieser wird also nur für Hausaufgaben-Kinder freigehalten und keine anderen Aktionen dürfen in dieser Zeit im ihm stattfinden. Kinder, die schon sehr selbstständig arbeiten und alleine arbeiten möchten, dürfen die Hausaufgaben auch im Büro erledigen. Ansonsten steht immer ein/e Erzieherin oder ein Erzieher für die Begleitung der Hausaufgaben zur Verfügung und unterstützt die Kinder. Jedes Kind sollte nicht länger als 45 Minuten lang an seinen Aufgaben arbeiten, um auch Freizeit haben zu können. Sollte es am Ende der Zeit nicht fertig sein, werden die Eltern informiert und es darf Zuhause beendet werden.
Freispiel / Nachmittagsangebote
Das Freispiel nimmt einen großen Teil des Schülerladenalltags ein. Die Kinder nutzen die Räume und ihre freie Zeit, um sich nach der Schule zu erholen. Sie können ihren eigenen Ideen nachgehen, Rollenspiele entwickeln oder auf das vielfältige Bastelmaterial der Einrichtung zurückgreifen. Hierbei entwickeln sich oft Spiele, Themenwelten oder Ideen, die von den Erzieher_innen aufgegriffen werden. Daraus resultieren dann Aktionen und Projekte, wie zum Beispiel Tuniere, Kunstausstellungen oder Filme.
Das Freispiel mit verschiedenen Materialien sowie das Rollenspiel schulen die Fähigkeiten der Kinder, zu verhandeln, zu streiten, sich zu vertragen, Bedürfnisse zu formulieren und Grenzen zu setzten. Den Erzieher_innen wiederum bietet das freie Spielen die Möglichkeit, durch aufmerksames Beobachten die Interessen und Probleme der Kinder zu erkennen und diese bei der Planung von Angeboten und Projekten zu berücksichtigen.
Im Schülerladen wird sehr gerne vorgelesen, sowohl von Erwachsenen als auch von Kindern. Es gibt ein gut ausgestattetes Bücherregal und regelmäßige Bibliotheksbesuche. Darüber hinaus bieten die Erzieher_innen feste wöchentliche Aktionen an, die aber rotieren, also auch zeitweise mal pausieren können und die natürlich freiwillig sind.
Diese sind zum Beispiel: Kreatives Gestalten (Filzen, Nähen, Malen), eine Lernwerkstatt (z.B. Schnitzen oder Kinderrechte), musikalisches Experimentieren an den Trommeln oder dem Keyboard oder auch eine Spieleolympiade. Ziel hierbei ist es die kognitiven, motorischen und sozialen Fähigkeiten der Kinder in gruppendynamischen Prozessen zu fördern und zu entwickeln.
Gerade die altersgemischte Gruppe bietet einen besonders geeigneten Rahmen, um andere Kinder für eigene Ideen zu begeistern, Vorhaben umzusetzen, zu kooperieren sowie Hilfe anzubieten und Hilfe anzunehmen.
In der Ferienbetreuung gestalten die Erzieher_innen ein ausgewogenes Programm, das den Kindern sowohl Erholung als auch kreative und spannende Aktionen bietet. Auch hier sind die Ideen der Kinder und auch der Eltern willkommen.
Das Wichtigste im Überblick
Unser Konzept
Stand 25.04 2022
1. Träger und Vorstand
Der Träger des Schülerladens ist der Elterninitiativverein Komet e.V.. Dem Verein treten die Eltern durch eine einmalige Beitrittserklärung bei. Der Vorstand des Vereins bildet sich aus gewählten Eltern von aktuell im Schülerladen betreuten Kindern.
2. Lage der Einrichtung und soziales Umfeld
Der Schülerladen Komet e.V. wurde am 01. April 2003 gegründet und befindet sich in zwei miteinander verbundenen ausgebauten Erdgeschosswohnungen an der Ecke Templiner Straße 15 und Zionskirchstraße 71 in 10119 Berlin-Prenzlauer Berg.
Als der Schülerladen Komet im April 2003 erstmals seine Türen öffnete, bestand die erste Gruppe aus 15 Kindern. Im August 2003 wurden die Räume zur Zionskirchstraße erweitert und zusätzlich weitere 15 Kinder aufgenommen.
Der Laden besteht und arbeitet ausschließlich in Kooperation mit der Grundschule „Am Teutoburger Platz“, deren Gebäude sich auf der anderen Straßenseite befindet. Drei festangestellte Pädagog:innen betreuen im Anschluss an die Schule und in den Ferienzeiten dreißig Kinder in einer altersübergreifenden Gruppe. Die Elterninitiative ist eingebettet in den Sozialraum des Teutoburger Platzes und arbeitet eng mit dem Nachbarschaftszentrum in der Fehrbelliner Straße und dem Verein Leute am Teute e.V. zusammen. Durch diese Zusammenarbeit ist es dem Schülerladen möglich, seit 2021 in den Frühlings- und Sommermonaten die Spielstraße in der Templiner Straße mitzuorganisieren und zu begleiten. Vernetzungen dieser Art haben einen besonderen Stellenwert in der Elterninitiative. Diese werden auch in Krisenzeiten aufrecht erhalten, bspw. durch die Zusammenarbeit mit der Kirche im Kiez, die sich u.a. in der Hilfe für geflüchtete Personen engagiert.
Die Nähe und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Grundschule (z.B. Tag der offenen Tür) sowie der Kontakt zu einigen Kitas und Kinderläden im Kiez sollen eine positive Begleitung des Übergangs von der Kita in die Schule gewährleisten. Die Offenheit zur Zusammenarbeit über die eigenen Vereinsgrenzen hinaus durch eine kooperative Kommunikation und Grundeinstellung zeichnen das Kometen-Netzwerk aus
3. Öffnungszeiten
Der Schülerladen hat i.d.R. von 11:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, in den Ferien von 9:00 bis 16:00 Uhr. Die Ferienschließzeiten werden gemeinsam von Pädagog:innen und Elternschaft in Abstimmungen festgelegt.
In der Ferienzeit wird hälftig (Ferienprogramm / Schließzeit) für alle angemeldeten Kinder ein Programm mit Schwerpunkt auf Ausflügen und kreativem Gestalten gelegt. In den restlichen
Wochen bleibt der Schülerladen geschlossen (Bsp.: Osterferien eine Woche auf eine Woche zu, wie bereits beschrieben durch Abstimmung in der Elternschaft etc.).
4. Die pädagogischen Arbeit
Mit dem Schuleintritt beginnt für die Kinder ein neuer und bedeutender Lebensabschnitt. Nicht nur der Tagesablauf, sondern auch die kindlichen Bedürfnisse und Anforderungen ändern sich. Es wird mehr Selbstständigkeit und Konzentrationsfähigkeit von den Kindern verlangt. Der Tag ist mit dem Schuleintritt strenger reglementiert und der Freizeitausgleich umso wichtiger. An dieser Stelle kommt der Schülerladen ins Spiel. Die Elterninitiative
bietet einen familiennahen geschützten Raum, in dem sich die Kinder vom Schulalltag entspannen und ihre Freizeit kreativ gestalten können.
Die vorrangigen Ziele der pädagogischen Arbeit besteht in:
- Der Förderung der sozioemotionalen Kompetenzen,
- der am Entwicklungsstand orientierte Selbstständigkeit sowie
- der Förderung der Eigenverantwortung
Diese Ziele werden im Alltag umgesetzt durch:
- Die vorgelebten Umgangsformen der Pädagog:innen,
- angeleitete Streitschlichtungen,
- mit den Kindern verabredete Vereinbarungen und Regeln (z.B.: Jedes Kind hat das Recht, seine Zeit im Schülerladen unverletzt zu verbringen)
- und durch das regelmäßig stattfindende Kinderparlament (mit dem Fantasienamen Wablu ), in dem Regeln und Ereignisse im Laden besprochen und demokratisch abgestimmt werden können.
Im Freispiel und dem selbstorganisierten Rollenspiel können die Kinder ihre sozio-emotionalen Kompetenzen ausbauen, indem sie die Gelegenheit wahrnehmen, ihre Bedürfnisse zu verhandeln, sich zu behaupten und eigene Grenzen abzustecken. In Konfliktfällen werden die Schüler:innen darin unterstützt, ihr Gefühle wahrzunehmen, zu artikulieren und sie innerhalb der Gruppe, mit Rücksicht auf das Wohl aller einzufordern. Die pädagogisch vorgelebte Kommunikation soll den Wortschatz der Kinder erweitern und sie dazu befähigen, ihre Bedürfnisse und Gefühle auszudrücken. Dies soll das gegenseitige Verständnis zwischen den Kindern fördern, das Empathie-vermögen schulen und somit perspektivisch selbstständige Lösungsfindungen anregen.
Die Pädagog:innen unterstützen die Schüler:innen darin, Konflikte zunehmend eigenständig zu lösen. Im Bedarfsfall kann eine Unterstützung in Form von Mediation angeboten werden.
Die Selbstständigkeit und die Eigenverantwortung der Kinder zu fördern und sie so auf das Leben nach dem Schülerladen vorzubereiten, ist das langfristige Ziel des Ladens. Das bedeutet konkret, dass die Kinder im Idealfall ihre Verabredungen selbstständig treffen können, vertrauensvoll und verlässlich sind.
Das Kind dort abholen, wo es steht …
War ein Tag anstrengend oder sehr schön, gab es Streit oder wurden neue Freundschaften geschlossen? Diese Dinge werden am Anfang des Schüli-Tages besprochen, um das Kind emotional da abzuholen, wo es gerade steht. Dies geschieht zum Beispiel auch täglich beim gemeinsamen Mittagessen. Die Pädagog:innen begegnen den Kindern respektvoll auf Augenhöhe und nehmen die Bedürfnisse der Kinder ernst.
4.1. Die vier Eckpfeiler der pädagogischen Arbeit im Schülerladen Komet
Selbstbestimmung
Ein wichtiger Teil der pädagogischen Arbeit ist die Selbstbestimmung der Kinder. Fast alle Angebote der Erzieher_innen sind freiwillig, niemand ist verpflichtet daran teilzunehmen es sei denn ein Kind hat sich verpflichtend dafür entschieden. Es gibt aber auch Ausnahmen: Während die Kinder der zweiten bis fünften Klasse entscheiden können, ob sie beim ersten oder zweiten Mittagessen essen möchten (13 und 14 Uhr), sind die Kinder der ersten Klasse angehalten sich gemeinsam beim ersten Essen einzufinden, da ihnen erfahrungsgemäß oft noch das Gespür für den eigenen Hunger fehlt und das Spielen meistens wichtiger erscheint. Die Erfahrung zeigt: Je einleuchtender (logisch/nachvollziehbar) Regeln und Abläufe sind, umso besser können die Kinder sie nachvollziehen und annehmen.
Partizipation
Ein Beispiel für die Partizipation der Kinder im Schülerladen Komet: Die Kinder sprechen auf dem Wablu an, dass sie sich einen Tausch der Toilettenräume wünschen, denn die Mädchentoilette ist kleiner als die der Jungen. Die Mädchen möchten die Toiletten tauschen, denn sie gehen gern häufiger zu zweit oder zu dritt aufs stille Örtchen. Nach einigen Verhandlungen mit den Jungs und einer sowieso anstehenden Komplettsanierung der Waschräume wird getauscht und umdekoriert. Dies ist ein Beispiel dafür, wie Kinder ihren Schülerladen auf vielen Ebenen mit ausgestalten.
Nachtrag: Zum jetzigen Zeitpunkt hat sie die Toilettensituation dahingehend weiter-entwickelt, dass nun beide Örtchen unisex sind und von allen Kindern aufgesucht werden können.
Natürliche (logische) Folge
Die Kinder werden im Schülerladen nicht von „oben herab“ abgestraft oder abgemahnt. Bei einem Verstoß gegen die Schülerladenregeln (Bsp.: Die Gruppe beim Essen stören) wird dem Kind nicht irgendeine Strafe aufgedrückt, die mit der störenden Aktion gar nichts zu tun hat und demzufolge auch für das Kind nicht nachvollziehbar ist. Sondern: Ist ein Kind gerade nicht in der Lage, ohne Störung zu essen, dann isst es separat in der Küche, damit der Rest der Gruppe in Ruhe essen kann. Oder verlässt ein älteres Kind unerlaubt den Teutoburger Platz, darf es für eine gewisse Zeit nicht mehr allein (ohne Pädagog:innen) rausgehen. Diese Folgen werden stets transparent gemacht, vorab besprochen und bei einem Regelverstoß begleitend erklärt. Nicht nur die Regeln des Ladens, sondern auch die Folgen bei Nicht-Einhaltung müssen von den Kindern mitgetragen werden.
Der Situationsansatz
Die Pädagog:innen greifen Themen und Interessen der Kinder auf und machen dazu Angebote oder bieten den Kindern die Möglichkeit, diese Interessen selbstständig zu verfolgen. Zum einen entstehen auf die Art Projekte und Aktionen nahe den kindlichen Interessen. Zum anderen gibt es die Möglichkeit Erlebtes und Gefühltes zu reflektieren und zu verarbeiten.
5. Tagesablauf
- Ankommen der Schüler:innen zwischen 11:40 und 14Uhr (je nach Klassenstufe)
- oder 2. Mittagessen (13:15Uhr / 14:15Uhr)
- Hausaufgaben (Klassenabhängig)
- Freispiel und angeleitete Aktionen
Der Vormittag ab 11 Uhr
Bis die ersten Kinder ca. 11:40 Uhr in den Laden kommen oder von der Schule abgeholt werden, bereiten die Erzieher_innen Elterngespräche vor oder nach, reflektieren über einzelne Kinder oder Spielverhalten, bereiten Projekte und Aktionen vor und halten regelmäßige Teamsitzungen ab.
Das Mittagessen
Der Schülerladen bekommt das Mittagessen geliefert. Derzeit vom Anbieter, der auch die Schule beliefert (auf mehrheitlichen Kinderwunsch hin). Das Essen besteht i.d.R. zu 80 % bis 100%ig aus Bio-Lebensmitteln. Das Team orientiert sich bei der Essensbestellung an den Vorlieben der Kinder und achtet auf eine ausgewogene Ernährung.
Da die Kinder zu sehr unterschiedlichen Zeiten von der Schule kommen, bieten wir zwei Essenszeiten an, diese sind um 13 und um 14 Uhr. Wie bereits erwähnt, wird die erste Klasse angehalten, am ersten Essen teilzunehmen. Ältere Kinder dürfen sich je nachdem, ob sie zum ersten Essen überhaupt schon im Schülerladen sind, auch für das zweite Essen entscheiden.
Die Pädagog:innen streben eine entspannte und ruhige Atmosphäre beim Essen an. Die Ausgabe des Mittagessens findet klassenübergreifend an mehreren Tischen in Kleingruppen statt.
Hausaufgaben
Die Begleitung der Hausaufgaben erfolgt montags bis donnerstags für jedes Kind in einem individuellen Zeitraum, wobei die maximale Hausaufgabenzeit von 45 Minuten am Tag nicht überschritten werden sollte. Diese Begleitung kann stets individuell in Absprache mit Eltern und Lehrkräften der Grundschule abgestimmt werden und beruht grundsätzlich auf einer Absprache zwischen Eltern und Kind. Hierbei wird schriftlich festgehalten, an welchen Tagen das Kind die Hausaufgaben im Schülerladen erledigen darf und soll. Am Freitag gibt es keine Hausaufgabenzeit im Schülerladen.
Um die Kinder bei der Bewältigung ihrer Schulaufgaben und dem Halten ihrer Konzentration zu unterstützen, stellen wir auf Wunsch und bei Bedarf Noise-cancelling-Kopfhörer und Gewichtselemente (Schoß- und Schulterkissen) zur Verfügung. Außerdem wird während dieser Zeit, der Hausaufgabenraum nur Kindern mit Schulaufgaben zur Verfügung gestellt.
Der Nachmittag
Das Freispiel nimmt einen großen Teil des Schülerladenalltags ein. Die Kinder nutzen die Räume und ihre freie Zeit, um sich nach der Schule zu erholen. Sie können ihren eigenen Ideen nachgehen, Rollenspiele entwickeln oder auf das vielfältige Bastelmaterial der Einrichtung zurückgreifen. Hierbei entwickeln sich oft Spiele, Themenwelten oder Ideen, die von den Pädagog:innen aufgegriffen werden. Daraus resultieren dann Aktionen und Projekte, wie zum Beispiel Aufführungen, Kunstausstellungen oder Filme.
Das Freispiel mit verschiedenen Materialien sowie das Rollenspiel schulen die Fähigkeiten der Kinder, zu verhandeln, zu streiten, sich zu vertragen, Bedürfnisse zu formulieren und Grenzen zu setzten.
Den Erzieher:innen wiederum bietet das freie Spielen die Möglichkeit, durch aufmerksames Beobachten die Interessen und Probleme der Kinder zu erkennen und diese bei der Planung von Angeboten und Projekten zu berücksichtigen.
Auch Geschichten nehmen im Schülerladen einen besonderen Platz ein. So gibt es ein gut ausgestattetes Bücherregal und regelmäßige Bibliotheksbesuche. Darüber hinaus bieten die Erzieher:innen saisonale über das Jahr verteilte Aktionen und Projekte an, die von den Kindern freiwillig angenommen werden können, diese sind zum Beispiel: Kreatives Gestalten (Filzen, Nähen, Sägen), Bildertheater (Kamishibai) sowie das Film-Projekt.
Der Teutoburger Platz …
ist unser „Garten“, der mit wetterfester Kleidung nahezu täglich bespielt wird. Kinder ab der 3. Klasse dürfen in Absprache mit den Eltern und Pädagog:innen sowie unter verabredeten Bedingungen auch ohne Erwachsene auf den Teutoburger Platz gehen.
Bedingungen hierbei sind:
- Das Einhalten der Teute-Regeln, welche auf der Einverständniserklärung ausgewiesen sind (Bspw.: Kein Spiel mit Scherben, der Teute darf nicht unerlaubt verlassen werden o.ä.)
- Ein respektvolles Miteinander unter den Kindern (geringeres Konfliktpotenzial).
- Die Kinder müssen min. zu zweit (zeitweise auch mehr) auf den Teute gehen.
6. Die Räumlichkeiten
Der Verein Komet e.V. mietet die Räume von zwei ausgebauten Erdgeschosswohnungen (Templiner-/Zionskirchstr.) an, die in Eigeninitiative aller Beteiligten gestaltet und eingerichtet wurden. Die Eltern sind in für die regelmäßige Instandhaltung der Räume verantwortlich.
Neben Garderobe, Küche, Büro und Bädern stehen den Kindern fünf Themenräume zur Verfügung:
- Der Hausaufgabenraum, welcher auch als Bastel-, Werk- und Musikraum genutzt wird,
- der Essensraum, in dem gespielt, gelesen, besprochen und gefeiert wird,
- der Bauraum, der mit Lego, Playmobil und großen Schaumbausteinen ausgestattet ist und der Platz für das freie Spiel bietet,
- der Sportraum kann von (min.) 4 Kindern fürs dynamische Spielen (Basketball, Fußball, Tischtennis) gemietet werden. Der Raum ist bis auf einen Basketballkorb, eine Sprossenwand und einen frei stehenden Boxsack leer.
- Der kleine Ruheraum, auch Mieteraum genannt, darf von jedem Kind allein oder zusammen mit Freunden für (max.) 30 Minuten gemietet werden, d.h. dass in dieser Zeit kein anderes Kind den Raum betreten darf.
Zum Gucken und Entspannen befindet sich hier ein großes Aquarium, in dem Bruno, Brian, Brigitte und Brunhilde (Goldsaumbuntbarsche) leben.
7. Gruppenzusammensetzung
Der Laden hat die Betriebserlaubnis für die Betreuung von 30 Grundschüler:innen. Die altersgemischte Gruppe setzt sich aus Kindern der 1. bis 6. Klasse zusammen. Die Pädagog:innen sind darauf bedacht, ein ausgewogenes Verhältnis in den einzelnen Klassenstufen sowie zwischen Jungen und Mädchen zu wahren, wenngleich ein ausgewogenes Verhältnis nicht immer gewährleisten werden kann, bspw. wenn aus der 1. Klasse weniger Jungen als Mädchen angemeldet werden. Das Prinzip des klassenübergreifenden Zusammenspiels und der dadurch geknüpften Freundschaften ist ein wichtiger Aspekt des Schülerladens. Unserer Erfahrung nach profitieren vor allem die jüngeren Kinder in der Anfangsphase ihrer Schulzeit von den positiven Kontakten zu älteren Kindern. Gerade die altersgemischte Gruppe bietet einen besonders geeigneten Rahmen, um andere Kinder für eigene Ideen zu begeistern, Vorhaben umzusetzen, zu kooperieren sowie Hilfe anzubieten und Hilfe anzunehmen.
8. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Der Verein beschäftigt drei pädagogische Fachkräfte, die alle in der Funktion eines / einer Erzieher:in arbeiten. Die pädagogischen Belange werden gleichberechtigt diskutiert und ausgeführt, eine Konsenskultur wird angestrebt. Die regelmäßige Teamreflexion, die damit einhergehende Team- und Kommunikationsfähigkeit sowie die quartalsmäßige Supervision tragen zur qualitativ hochwertigen Teamarbeit bei und gewährleisten ein positives Arbeitsklima.
Alle Pädagog:innen arbeiten i.d.R. 30 Wochenstunden und werden nach dem TVL-Tarif bezahlt. In Phasen der Elternzeitvertretung kann die wöchentliche Arbeitszeit variieren.
Das Team ist angehalten, sich in regelmäßigen Abständen weiterzubilden und kommt dem in geeigneter Weise nach. So wurden in der Vergangenheit bereits Fortbildungen zu den Themen Kinderschutz, Präventionsmaßnahmen, bezügl. sexualisierter Gewalt an Kindern, systemische WB und Mediation u.v.m. wahrgenommen.
Pflichtpraktikanten, BundesFreiwilligenDienstler:innen sowie Freiwilliges-Soziales-Jahrler:innen unterstützen das Team regelmäßig. Somit wird angestrebt, die Betreuung der Kinder auch in Krankheitsfällen der Mitarbeiter:innen gewährleisten zu können. Sollte eine Betreuung durch das Personal aufgrund von Krankheit nicht möglich sein, ist es gelebte Praxis, dass die Elternschaft einspringt und die Betreuung übernimmt.
9. Elternmitgestaltung
Ein weiterer Schwerpunkt des Schülerladens ist die Mitgestaltung der Eltern.
Dazu gehören der regelmäßige Austausch von Informationen über das Kind oder Schulthemen zum Beispiel in Form von:
- Tür- und Angelgesprächen oder
- Entwicklungsgesprächen ( einmal jährlich angeboten),
- je nach Bedarf können Eltern und Erzieher:innen sich auch öfter austauschen.
Entwicklungsgespräche bieten die Möglichkeit, über das Verhalten und die Entwicklung (motorisch, sozial, innerhalb der Gruppe) des jeweiligen Kindes zu sprechen. Auch lernen die Erzieher:innen hierbei die häuslichen bzw. familiären Gegebenheiten des Kindes besser kennen und sind somit in der Lage ,diese in ihrer Arbeit zu berücksichtigen.
Jede Familie ist verpflichtet (Vorstand ausgenommen) min. 2 Mal im Jahr einen Elterndienst zu übernehmen. Dieser findet immer freitags von 15 bis 17 Uhr statt. In dieser Zeit hat das Team die Möglichkeit Elterngespräche zu führen, an Supervision teilzunehmen oder Projekte vorzubereiten.
Jede Familie ist außerdem angehalten, sich eine Elternaufgabe zu suchen, die der Organisation oder dem Erhalt des Ladens dient. Zum Beispiel die Aufnahme der neuen Kinder, Kontaktperson für die Reinigungskraft, Einkaufen, Reparaturen etc.
In regelmäßigen Abständen werden Elternabende organisiert. Hier berichten die Erzieher:innen vom Leben im Schülerladen, informieren die Eltern über anstehende Projekte, Feste und Aktionen und diskutieren mit den Eltern bei Bedarf über Abläufe und Pädagogik der Einrichtung. Elternarbeit im Schülerladen bedeutet auch, an all diesen Angeboten interessiert zu sein und das Team beim Gelingen von festlichen Aktivitäten (Galerie, Sommerfest, Elterncafé) zu unterstützen.
10. Schülerladenreise
In den Sommerferien unternimmt der Schülerladen mit allen Kindern eine zweitägige Schüli-Reise. Erfahrungsgemäß unterstützt dieses Erlebnis das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe. Durch die Reise ergibt sich häufig eine neue Durchmischung der Gruppe und demnach neue Freundschaften. Das Vertrauen zwischen Kindern und Pädagog:innen sowie der Kinder untereinander wächst und wird gefestigt. Hinzu kommt, dass die ländliche Umgebung und die naturbezogenen Spiele und Aktionen einen angenehmen Erholungscharakter darstellen. Die Schülerladenreise wird von den Eltern finanziert.
Kinder
Tolle Räume
Erzieher*innen
Jahre
Wo wir sind
Adresse: Templiner Straße 15 / 10119 Berlin
Telefon: 030 - 41716634
Email: schuelerladen_komet@gmx.de
Öffnungszeiten: Mo-Fr: 11:00 - 17:00 (bei Bedarf bis 18:00)